Die German Doctors leisten ehrenamtliche Arzteinsätze in Entwicklungsländern und helfen dort, wo das Elend zum Alltag gehört. Die Kürzungen bei der US-Entwicklungshilfe treffen leider auch die German-Doctors-Organisation, weshalb es gilt, diese wichtige Arbeit zu unterstützen. Im Rahmen dieses Benefizabends gehen daher die kompletten Einnahmen an die Organisation zur Unterstützung ihrer zahlreichen Projekte in Kenia, Sierra Leone und Uganda.
Navid Kermani liest aus seinem Buch „In die andere Richtung jetzt“ und erzählt von seiner Reise vom Süden Madagaskars bis in die Nuba-Berge im Sudan. Auch sein neuster Titel „Wenn sich unsere Herzen gleich öffnen“, der am 21. August erscheint, wird kurz im Gespräch mit den German-Doctors-Vorständen Dr. Harald Kischlat und Dr. Christine Winkelmann thematisiert. Kermani hat selber ein Projekt in Kenia der German-Doctors-Organisation besucht. In Nairobi, im Mathare Valley Slum, einem der größten in der Hauptstadt von Kenia, leisten die German Doctors bereits seit mehr als 27 Jahren medizinische Hilfe. Das „Zentrum“ ist die Slumambulanz „Baraka“, wo die Einsatzärztinnen und -ärzte Hand in Hand mit den lokalen Gesundheitsfachkräften arbeiten.

Navid Kermani ist vom Süden Madagaskars bis in die Nuba-Berge im Sudan gereist. Behutsam, am einfühlsam beobachteten Detail, läßt er den Osten Afrikas lebendig werden. Aber zugleich, aus neuer Perspektive, denkt Kermani über die Themen auch unserer Gegenwart nach, über Klimawandel, Krieg, Entwicklung und Identität sowie die grundsätzlichen Fragen der Existenz.
Bis heute gilt Afrika als der «vergessene Kontinent», dabei ist es spätestens seit dem 19. Jahrhundert vor allem der umkämpfte Kontinent. Europäische Kolonialmächte haben hier tiefe Wunden hinterlassen. Der arabische Norden trägt seine Religion und Kultur in den Süden, oft mit Gewalt. China und der Westen konkurrieren um Bodenschätze und Einfluß. Vergessen ist Afrika vor allem da, wo es nichts zu holen gibt, etwa auf Madagaskar. Hier haben die Vereinten Nationen die erste Hungersnot deklariert, die vom Klimawandel verursacht wurde. Hier beginnt die Reise, die Navid Kermani für DIE ZEIT unternommen hat. Sie führt ihn weiter über die Komoren, Mosambik, Tansania, Kenia und Äthiopien bis in den Sudan.
Navid Kermani ist habilitierter Orientalist und lebt als freier Schriftsteller in Köln. Darüber hinaus berichtet Kermani immer wieder als Reporter aus Kriegs- und Krisengebieten und beschäftigt sich in seinen öffentlichen Stellungnahmen mit dem Verhältnis zwischen Glauben und Gesellschaft sowie den Beziehungen des Westens zu den Ländern im Nahen Osten. Für sein Werk wurde er u.a. mit dem Kleist-Preis, dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Friedrich- Hölderlin-Preis, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und jüngst mit dem Thomas Mann-Preis ausgezeichnet.