Lutz van Dijk liest in der Parkbuchhandlung aus seinem autobiografischen Roman »Irgendwann die weite Welt«. Die Moderation übernimmt Maren Kroymann.
Der Eintritt ist frei, eine Eintrittskarte (erhältlich in der Parkbuchhandlung) wird dennoch benötigt.
Sein Leben beginnt am Stadtrand von Westberlin. In einem hässlichen Neubau gegenüber einer Flüchtlingssiedlung – und nicht weit von der Mauer. Zu einer Zeit, als es das Wort »queer« noch nicht gibt und »schwul« allein ein Schimpfwort ist.
Die Eltern streiten viel, traumatisiert vom Zweiten Weltkrieg, der noch nicht lange her ist: Sie waren erst fünf, als Hitler die Macht übernahm und noch keine achtzehn, als alles endete. Der ältere Bruder – ein Fremder, der nichts mit ihm zu tun haben möchte. Doch er sucht und findet Freundschaft – mit anderen Aussenseiter*innen wie er selbst. Und irgendwann sogar Liebe und Sex – und die weite Welt.
Lutz van Dijk berichtet von seinem Aufwachsen, bis er mit achtzehn abhaut nach New York – und tatsächlich in den USA ankommt. Ein bewegender Roman über Westberlin damals – weitgehend unbekannt selbst für jene, die später genau hier ihre Freiheit suchten.
Lutz van Dijk, geboren 1955 in Berlin, war Lehrer in Hamburg und später Mitarbeiter des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam. Seit 2001 lebt er überwiegend in Kapstadt und engagiert sich in der Stiftung HOKISA, die gefährdeten Kindern und Jugendlichen in einem Township ein Zuhause gibt. Er veröffentlichte zahlreiche, in mehrere Sprachen übersetzte Jugendbücher, für die er vielfach ausgezeichnet wurde. Er pendelt zwischen Amsterdam und Kapstadt.
© Mathias Bothor
Maren Kroymann ist eine deutsche Schauspielerin, Kabarettistin und Sängerin. 1993 outete sie sich öffentlich als lesbisch und ließ sich mit ihrer damaligen Partnerin Shoshana Evers für die Titelstory des Stern über lesbische Frauen porträtieren.
2010 wurde Kroymann von der LAG Lesben in NRW der Augspurg-Heymann-Preis für ihr lesbenpolitisches Engagement verliehen. Im Februar 2021 unterschrieb sie die im SZ-Magazin veröffentlichte Initiative #actout, die mehr Akzeptanz für queere Schauspielerinnen und Schauspieler fordert.
Am 27. Januar 2023 las sie im Bundestag zum Gedenken an Opfer aus sexuellen Minderheiten während der NS-Zeit.