Die goldene Ära des Kriminalromans ab den 20er Jahren bis in die 50er/60er hinein wird von Margery Allingham, John Bude, C. H. B. Kitchin, J. Jefferson Farjeo und Henritta Hamilton geprägt. Auch bekannt als „Cosy Crime“ oder „Whodunits“ konzentrieren sich die Geschichten oft auf die Lösung eines komplexen Rätsels durch logisches Denken und deduktive Methoden à la Sherlock Holmes.
Die Klassiker aller Kriminal- und Detektivromane folgen einem ähnlichen Schema: Im Kreise einer exklusiven Gesellschaft passiert ein Mord. In den Reihen der Verdächtigen scheint fast jeder ein plausibles Motiv zu haben, und erst mittels einer unabsehbaren Wendung präsentiert der raffinierte Detektiv am Ende einen Täter, mit dem kaum jemand gerechnet hat.
Im Gespräch mit dem Klett-Cotta-Verleger Tom Kraushaar gibt der Literaturkritiker Denis Scheck einen Einblick in die schönste Auswahl der zeitlosen Krimiklassiker des Verlags. Dietmar Bär alias Tatort-Kommissar Freddy Schenk liest aus Nicholas Blakes »Mord auf der Kreuzfahrt«, Henrietta Hamiltons »Mord in der Charing Cross Road« und C. H. B. Kitchins »Das Geheimnis der Weihnachtstage«.
© Andreas Hornoff
Denis Scheck, geboren 1964 in Stuttgart, lebt heute in Köln. Als iterarischer Übersetzer und Herausgeber engagierte er sich für Autoren wie Michael Chabon, William Gaddis und David Foster Wallace, Antje Ravic Strubel und Judith Schalansky. Lange arbeitete er als Literaturkritiker im Radio, heute ist er Moderator der Fernsehsendungen »Lesenswert« im SWR und »Druckfrisch« in der ARD. Sein jüngstes Buch, »Schecks Kanon«, ist ein Spiegel-Bestseller.
© Kirsten Nijhof
Dietmar Bär, 1961 in Dortmund geboren, ist Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher. Mit dem Genre Krimi ist er eng verbunden: Für seine Rolle des Freddy Schenk im »Tatort« erhielt er den Deutschen Fernsehpreis. Als Hörbuchsprecher hat er sich mit seinen Lesungen der Romane von Stieg Larsson und Håkan Nesser einen Namen gemacht. Gelegentlich tritt er als Gast im Bochumer Schauspielhaus auf, wo er schon nach seiner Ausbildung kleinere Rollen erhielt.
© Viktor Rubow
Tom Kraushaar, geboren 1975 in Düsseldorf, ist seit 2007 verlegerischer Geschäftsführer des Klett-Cotta-Verlages. Nach einer Ausbildung zum Verlagsbuchhändler beim Suhrkamp Verlag studierte Tom Kraushaar Neuere Deutsche Literatur, Italianistik und Betriebswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2005 gründete er zusammen mit Michael Zöllner in Berlin den Tropen Verlag, der heute zu Klett-Cotta gehört. 2006 wurde er mit dem Karl-Heinz-Zillmer-Preis für besondere verlegerische Verdienste ausgezeichnet.