Jo Lendle stellt im Rheinhotel Dreesen seinen neuen Roman über die amerikanische Flugpionierin und Frauenrechtlerin Amelia Earhart vor. Dazu spielt ein Streich-Trio bestehend aus Moritz Ter-Nedden (Violine), Erin Kirby (Viola) und Moritz Kolb (Violoncello) Musik der Komponistin Ethel Smyth.
In »Die Himmelsrichtungen« nimmt uns Jo Lendle mit auf den letzten Flug von Earhart - und erzählt rückblickend von ihrem bewegten, wenn auch kurzen Leben. Er erzählt die Geschichte einer Heldin, die keine Heldin sein will. Amelia fliegt, sie schreibt, sie setzt sich für Frauen ein - ein Vorbild. Doch sie hadert mit all den Zuschreibungen, weil sie sich selbst darin nicht findet, nicht zuletzt in den Kategorien von Frau und Mann. Also hebt sie ab und lässt alles hinter sich, ohne Kompromisse.
Es ist der 2. Juli 1937, in ihrer Lockheed Electra fliegt Amelia Earhart hoch über dem Ozean. Die Schatten der Wolken sehen aus wie Inseln. Sie steht kurz davor, als erster Mensch die Welt zu umrunden. Dies ist die schwerste Etappe.
»Die Himmelsrichtungen« ist das Porträt eines ungeheuer mutigen, charismatischen, eigensinnigen Menschen. Es ist eine Liebesgeschichte mit wechselnden Beteiligten – manche erstaunlich, andere flüchtig wie Wolken. Und es ist ein Roman über die Erinnerung und wie sie sich allmählich entblättert. Jede Schicht zeigt die Vergangenheit in einem neuen Licht. Wie soll man diese Geschichte anders erzählen als rückwärts? Amelia weiß noch nicht, dass es der letzte Tag ihres Lebens ist.
Jo Lendle wurde 1968 geboren. Er studierte Literatur, Kulturwissenschaften und Philosophie und war ab 1997 am Aufbau des Literaturprogramms im DuMont Buchverlag beteiligt, dessen Verleger er 2010 wurde. Daneben war er als Gastprofessor und Dozent an den Universitäten Leipzig, Hildesheim, München und Biel tätig. Seit 2014 ist Jo Lendle Verleger der Hanser Literaturverlage. Er ist Herausgeber der Literaturzeitschrift Akzente und Mitglied im Stiftungsrat des Literaturhauses München, im Verlegerausschuss des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und im Kuratorium des Deutschen Literaturfonds sowie Juror des Deutschen Buchhandlungspreises.
Dame Ethel Mary Smyth war eine britische Komponistin, Dirigentin, Schriftstellerin und eine der Mitkämpferinnen der britischen Suffragetten. Ethel Smyths Leben war wesentlich davon geprägt, sich als Komponistin durchzusetzen und als solche Anerkennung in der Öffentlichkeit zu finden. Sie hatte den Anspruch, in ihrer Arbeit nicht als nebenher komponierende Lady, sondern als gleichwertig mit ihren männlichen Kollegen gesehen zu werden und von ihrer Arbeit zu leben. Ihre Kompositionen umfassen sinfonische Werke, Kammermusik, Chorwerke und Opern. Ihre bekannteste Oper ist The Wreckers (deutsch Strandrecht). Ihr bekanntestes Werk ist allerdings The March of the Women, das zu einer Hymne der englischen Frauenbewegung wurde.