Die Bad Godesberger Lyrikerin Ingritt Sachse liest aus eigenen Werken, Schauspieler Thomas Krause liest Gedichte von Mascha Kaléko aus der neuen von Daniel Kehlmann herausgegebenen Anthologie zu ihrem 50. Todestag. Der Abend ist eine Benefiz-Veranstaltung zugunsten des Johanniter-Hospiz: Ein goldener Lebensbaum, Kunstwerk von Dominik Dengl, soll im Garten des Hospiz errichtert werden.
Mascha Kaléko ist eine leuchtende Ausnahmeerscheinung in der deutschen Literatur. Niemand verkörpert das Berlin der Weimarer Republik zwischen Schreibmaschinengrau, hellen Kinoreklamen und nicht enden wollenden Nächten im Romanischen Café so sehr wie die melancholische Großstadtdichterin mit ihrem sprühenden Witz. Auch nach ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten 1938 besang sie diese verlorene Heimat in Versen vom Emigrantenleben in New York, Jerusalem und anderswo.
Zu ihrem fünfzigsten Todestag wirft Daniel Kehlmann mit dieser Auswahl einen persönlichen Blick auf das Werk seiner Schriftstellerkollegin – auf die »Großstadtlerche«, die glücklich und unglücklich Liebende, die berlinkranke Kosmopolitin.
»Mascha Kaléko, die undeutscheste deutsche Dichterin, hat die elegantesten, traurigheitersten Gedichte seit Heinrich Heine geschrieben. Was für ein Schatz an Form, Schönheit und weiser Melancholie!« Daniel Kehlmann
Ingritt Sachse, geboren 1946 in Bremen, lebt in Bonn, ist Lyrikerin und Psychotherapeutin. Dichten bedeutet ihr Freiraum und Eintauchen in immer wieder neue Welten. Bisher erschienen von ihr mehrere Lyrikbände und Kinderbücher in verschiedenen Verlagen. 2018 war sie Preisträgerin beim Schreibwettbewerb „Ü-70“ zum Thema „Blau“, 2020 gewann sie einen Preis bei der „Stiftung Kreatives Alter“ für ihren Lyrikband „mir mein leben, meine farben ermischen“. Bei Einzel- und Gruppenlesungen gibt sie regelmäßig Einblick in ihr literarisches Schaffen.