Herausgeber Martin von Koppenfels präsentiert gemeinsam mit der Übersetzerin Susanne Lange die zweisprachige Anthologie über spanische und hispanoamerikanische Lyrik, erschienen im Beck-Verlag. Dazu spielen Mariya Miliutsina (Traversflöte) und Koki Fujimoto (Romantische Gitarre) ein Rahmenprogramm spanischer Musik, in Anlehnung an den Musiksalon den 19. Jahrhunderts.
Der einzigartige Reichtum der spanischsprachigen Lyrik ist hierzulande nur ansatzweise bekannt. Diese Anthologie leistet Pionierarbeit: In vier Bänden stellt sie die Glanz- und Höhepunkte einer Tradition vor, die vom mittelalterlichen Al-Andalus bis heute und von Spanien über Mexiko bis nach Argentinien reicht – in exzellenten Übersetzungen und mit knappen, hilfreichen Kommentaren. Eine Einladung zum Entdecken!
In der spanischsprachigen Literatur genießt die Lyrik ein besonderes Prestige. Das gilt für die volkstümliche Dichtung des Mittelalters nicht weniger als für die raffinierte Lyrik des spanischen Goldenen Zeitalters. Mit der Emanzipation der lateinamerikanischen Länder vom alten kolonialen Zentrum brach im 19. Jahrhundert auch die Lyrik zu vielen neuen Ufern auf. Und diesseits wie jenseits des Atlantiks entwickelte die Lyrik in der Moderne eine unvergleichliche Kraft und Vielfalt. Die zweisprachige Anthologie präsentiert neben den Klassikern auch wunderbare Entdeckungen. Zwei Drittel der Gedichte wurden von den besten Übersetzer:innen neu übersetzt. Die Kommentare führen in Leben und Werk der Autor:innen ein und geben Erläuterungenr zu den Gedichten. Diese Anthologie erschließt die spanischsprachige Lyrik in einer bislang nie erreichten historischen Tiefe und kulturellen Breite. Sie ist die Vermessung eines poetischen Kontinents.
Martin von Koppenfels, geboren 1967, studierte in München, Charlottesville (Virginia), Barcelona und Berlin Literaturwissenschaft. Er wurde 1997 am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über Rituale der Trauer in der Lyrik Federico García Lorcas promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Erzählforschung, Emotionstheorie und Psychoanalyse, bzw. im Schnittpunkt dieser drei Felder.
Für seine Übersetzung von García Lorcas »Dichter in New York« erhielt er 2001 den Paul-Scheerbart-Preis für Lyrikübersetzung. Sein Buch »Immune Erzähler. Flaubert und die Affektpolitik des modernen Romans« wurde 2009 mit dem Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin ausgezeichnet.
Die 1964 in Berlin geborene Übersetzerin studierte Komparatistik, Germanistik und Theaterwissenschaft und schloss ihr Studium 1991 mit einer Promotion über die Beziehungen lateinamerikanischer und deutscher Gegenwartsliteratur an der LMU München ab. Als Übersetzerin aus dem Spanischen debütierte sie 1992 spektakulär mit der Übertragung von Fernando del Pasos Monumentalroman „Palinurus vom Mexiko“. Seit 1992 arbeitet sie als freie Übersetzerin von literarischen Texten (u.a. von Werken von Lydia Cabrera, José Manuel Prieto, Federico Garcia Lorca, Miguel de Cervantes, Juan Rulfo und Luis Cernuda).
Mariya Miliutsina, in Witebsk (Belarus) geboren, wurde als Solistin und Kammermusikspielerin zu Festivals wie Alte Musik Festival Knechtsteden, Festiwal Muzyki Klasycznej w Solcu nad Wisłą, »Moskau holt die Freunde ab« von Vladimir Spivakov u.a. eingeladen und ist in der Konzertsälen wie dem Beethoven Haus Bonn, Schloß Benrath Düsseldorf, Tschaikowski Konzertsaal Moskau aufgetreten. Ihre Ausbildung in Traversflöte absolvierte Mariya Miliutsina an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Leonard Schelb. Die erfahrene Kammermusikerin wird weit über das Kölner Umfeld hinaus außerordentlich geschätz. Mit ihrem Trio »La Rejouissance« wurde sie für die Konzertreihe »Best of
NRW« ausgewählt, mit 14 Konzerte in den wichtigsten Sälen in Nordrhein-Westfalen und bekam 1. Preis bei Förderpreis Alte Musik (Saarbrücken, 2022). In verschiedenen Kammermusikbesetzungen ist sie auch mit den anderen Musiker aufgetreten. Inzwischen ist sie als Traversflötistin bei historisch-informierten Aufführungspraxisorchestern wie dem Barockorchester Mainz, Collegium Cartusianum, Main-Barock-Orchester Frankfurt, Rheinische Kantorei gefragt. Sie hat unter Leitung von Dirigenten wie Peter Neumann, Hermann Max, Ralf Otto u. a.. gespielt.
Koki Fujimoto wurde in Tokyo geboren. Im Alter von drei Jahren begann er Gitarre zu lernen. Er wurde bisher bei Noboru Muraji, Tomonori Arai, Kiyoshi Shomura und Tsuneo Ema unterrichtet. 2016 wurde seine im Andenken an Toru Takemitsu gewidmete CD »Guitar works by Toru Takemitsu« veröffentlicht. Als Komponist nahm er am Unterricht von Miyuki Shiozaki, Sho Ueda und Sunao Isaji teil. Er erhielt Dirigieren-Unterricht von Masayuki Honda. Jetzt studiert er an der Musikhochschule Köln bei Professor Ansgar Krause. Koki ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, wie 1. Preis internationaler Gitarrenwettbewerb Weikersheim (2008), 1. Preis Asia international guitar competition(Thailand, 2010),1. Preis Tokyo international guitar competition, 1. Preis the East End international guitar competition (2011), 1. Preis internationalen Wettbewerb für Gitarrenensemble(Japan) gemeinsam mit seinem Duo-Partner Hiroshi Kogure (als Koki and Hiroshi, 2012), 2. Preis Koblenz International Guitar Competition (2018), 1. Preis internationaler Gitarrenwettbewerb Heinsberg (2019).