Ab 1. September wird der deutsch-isländische Autor Kristof Magnusson für drei Monate als Bonner Stadtschreiber in Bad Godesberg residieren. Am 7. September dürfen wir ihn bei uns in der Parkbuchhandlung begrüßen. Er wird aus seinen bereits erschienenen Werken lesen und darüber berichten, wie er sich bisher in Bad Godesberg eingelebt hat und wie das Leben als Stadtschreiber ihm gefällt.
Kristof Magnusson wurde 1976 in Hamburg als Sohn deutsch-isländischer Eltern geboren. Er absolvierte die Ausbildung zum Kirchenmusiker bei der evangelischen Landeskirche Nordelbien und verrichtete seinen Zivildienst mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. in New York City in der Sozialarbeit mit Holocaustüberlebenden und Obdachlosen. Anschließend folgte das Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und der Universität Reykjavík.
Kristof Magnusson schreibt Romane und Theaterstücke und übersetzt aus dem Isländischen. Er engagiert sich für Literatur in Einfacher Sprache, unterrichtet gelegentlich an Unis und kuratiert Literaturveranstaltungen.
Ein berühmter Maler, der zurückgezogen auf einer Burg am Rhein lebt, Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen: eine Begegnung, die die Höhen und Tiefen des Kulturbetriebs ausleuchtet, so heiter, komisch und wahr, wie es selten zu lesen ist.
KD Pratz ist ein Künstler der alten Schule, der sich jeglicher Vereinnahmung durch den Kunstbetrieb verweigert hat. Seine Bilder werden hoch gehandelt, er ist weltberühmt, hat sich aber aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mit der Welt, verlogen wie sie ist, will er nichts zu tun haben, der eigene Nachruhm aber liegt ihm am Herzen, und so sagt er zu, den Förderverein eines Museums zu empfangen, der den geplanten Neubau ausschließlich seinen Werken widmen will.
Die Mitglieder des Museums-Fördervereins sind nicht alle einer Meinung über die Bedeutung von KD Pratz, fühlen sich aber hoch geehrt, als ihnen ein exklusives Treffen mit dem Maler und ein Besuch auf seiner fast schon legendären Burg am Rhein in Aussicht gestellt wird – und tatsächlich stattfindet. Wie die Kunstfreunde bei dieser Begegnung mit ihrem Idol nach und nach die Contenance verlieren, als der Meister ihnen die Unvollkommenheit der Welt und ihre eigene um die Ohren haut, dabei subtil die eigene Größe inszeniert, den Kunstbetrieb niedermacht und gleichzeitig behauptet – davon erzählt Kristof Magnusson mit großer Meisterschaft und leuchtet die Untiefen unseres Kulturbetriebs aus.