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Opus 77 von Alexis Ragougneau

22.00 

»Schostakowitsch schrieb Opus 77, sein erstes Violinkonzert, als Protest gewissermaßen gegen Stalins Unterdrückung. Diese Werk ist Mittpunkt und Titel des Romans des französischen Autors Alexis Ragougneau. Er ist Schauspieler, Regisseur und Dramatiker und schreibt hier einen dramatischen Roman, in dem eine Musikerfamilie unter der strengen Führung des Stardirigenten zerbricht. Ariane, die Chronistin, ist berühmte Pianistin geworden und spielt Opus 77 zur Beerdigung ihres Vaters. Er war berühmter Schweizer Dirigent, durchdrungen von seiner Musik und der Macht, die sie ihm verlieh. Während sie spielt, denkt sie an David, ihren Bruder. Er war auch Geiger und hat sich gegen seinen Vater gewehrt. Sie lässt ihre Kindheit Revue passieren, in der es niemals Lob für sie und ihren Bruder vom Vater gab.

 

Aus vielen Rückblenden setzt sie das Familiendrama zusammen. Gleichzeitig beschreibt sie anschaulich, wie sie in der Branche der Klassik als Solistin überlebt: Vor jedem Konzert wird sie von Lampenfieber gepackt und die Angst geleitet sie auf die Bühne bis zum Flügel. Dies geschieht vor jedem Konzert mindestens hundert Mal im Jahr, ohne besser zu werden. Das vielschichtige Seelenleben Arianes spielt sich vor einem klanglichen Hintergrund ab, insofern, als sich musikalische Bilder leitmotivisch durch den Roman ziehen. So sind auch die einzelnen Kapitel mit musikalischen Satzzeichen überschrieben.

 

Ich, die Leserin, frage mich, wie man sich frei entfalten kann, unter dem Druck von fremden Ansprüchen und Erwartungen? Im Grunde ist dies das Thema dieses wunderbaren Romans. Der Autor schreibt über die Macht der Musik und welchen Einfluss sie ausübt. Selbst als Nichtmusiker spürt man das. Die ganze Familie hat für die Musik ihren Preis gezahlt. Der eine mehr, der andere weniger. Ariane erklärt hierzu: »Die Wahrheit ist, dass man nur verlieren kann. Beim Spiel mit dem Image und den Medien mitzumachen bedeutet, sich im Licht verzehren, sich zu verirren, das eigene Gesicht im Spiegel nicht mehr wiederzuerkennen.«

 

Alexis Ragougneau erzählt virtuos. Zwischen den Zeilen spürt man die Kraft der Musik, lauscht den Tönen des Sprachduktus, der durch die kontrastreiche Sprachrhythmik hervorgehoben wird. Der Autor hat die Fähigkeit, die Klaviatur musikalischer Begrifflichkeiten literarisch umzusetzen und setzt Querverweise zwischen Literatur und Musik gezielt ein. So ist beispielsweise der Name David eine bewusste Anspielung auf den Geiger David Oistrach, dem Schostakowitsch sein Konzert gewidmet hat. Der Text zeigt auf wunderbare Weise, wie Klänge narratives Potenzial entfalten. Ein großartig komponierter hochspannender Roman, nach dessen Lektüre man sich unbedingt Schostakowitsch Opus 77 anhören sollte.«

 

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Kategorie: Schlagwort:

Barbara Ter-Nedden

Barbara Ter-Nedden hat ihre Liebe zu den Büchern schon frühzeitig entdeckt. Während ihres Germanistik- und Romanistikstudiums wurde diese Vorliebe zur Leidenschaft.

Zusätzliche Information

Titel

Opus 77

Autor

Alexis Ragougneau

ISBN

978-3-293-00580-8

Bibliographische Angaben

Hardcover, 224 S., Unionsverlag

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