Die in der Ukraine geborenen Pianistinnen Ievgeniia Iermachkova und Tetiana Bielikova werden Musikstücke ukrainischer Komponisten zum Leben erwecken, unterstützt von Konstantin Beizerov an der Klarinette, dem aus Charkiw stammenden Violinisten Dmytro Udovychenko und der in Kiew geborenen Violinistin Kateryna Suglobina. Abgerundet durch den Gesang Maria Devis.
»Schlimm ist es zu sehen, wie Geschichte entsteht.« Seit Sommer 2014 notiert Serhij Zhadan, was ihm auf seinen Reisen ins ostukrainische Kriegsgebiet widerfährt. Es sind lyrische Momentaufnahmen, die das Essentielle jäh aufscheinen lassen, Kürzestgeschichten über Menschen, die plötzlich auf zwei verfeindeten Seiten stehen oder nicht mehr wissen, wo sie hingehören und was aus ihnen werden soll. Wenige Strophen vermitteln etwas von der Tragödie Millionen Einzelner. In den lakonischen Versen ist die Bedeutung Brechts spürbar, dessen Lyrik Zhadan seit der ukrainischen Revolution übersetzt.
Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. Zhadan lebt in Charkiw.
Wir bitten um großzügige Spenden. Die Einnahmen werden durch die Musiker:innen direkt der humanitären Hilfe in der Ukraine übergeben. Verbindliche Anmeldung unter 0228/ 35 21 91.