»In Étienne Kerns »Die Entflogenen« stürzen Pioniere der Luftfahrt sprichwörtlich wie Sterne vom Himmel. Waren sie wirklich Pioniere oder doch nur Träumer ihrer Zeit?

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts versetzt die Luftfahrt die Menschheit nicht nur in ganz neue Höhenflüge, sondern stellt sie auch vor ein großes Problem: Flugsicherheit. Die Lösung: 5000 Franc für denjenigen, der den ersten funktionierenden Fallschirm entwickelt. Dies ist aber nicht die Geschichte einer Wissenschaft, sondern die Geschichte von Franz Reichelt - einem österreichischen Damenschneider, niedergelassen in der Stadt der Träume: Paris. Doch gerade das Wahrzeichen der Stadt wird ihm zum Verhängnis: Am 04.02.1912 springt Frank Reichelt in einem selbst geschneiderten Fallschirm-Anzug von der ersten Aussichtsplattform des Eiffelturms. Die schiere Hoffnung des Erfolgs lässt ihn ungebremst in den Tod stürzen. Dokumentiert von einer Kamera lässt dieser Sprung den Autor nicht mehr los.

Mithilfe von alten Fotos und guter Recherche rekonstruiert Kern Franz Reichelts Leben und verknüpft mögliche persönliche Motive Reichelts mit eigenen privaten Erinnerungen an ahnliche Unglücksfälle. Kern beschreibt Reichelts kurzes Leben in so liebevoller und detailreicher Wortwahl, dass man nicht umhinkommt, für diesen Akt des Wahnsinns emotionales Verständnis aufzubringen. Man fühlt nicht nur mit Franz mit, man saugt auch die im Buch sehr gut dargestellte illustre Aufbruchsstimmung zur Jahrhundertwende auf. Eine Geschichte, die nicht nur Herzenssache des Autors ist, sondern auch zur Herzenssache des Lesers wird.«

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