»Die Autorin Ella Risbridger ist an einem gewissen Punkt angekommen, an dem sie lieber ihr Leben wegwerfen möchte, anstatt weiterzumachen. Und so paradox es klingt, nur das Huhn in ihrer Tasche hält sie davon ab, endgültig Schluss zu machen, denn schließlich muss das Huhn ja zubereitet und gegessen werden. Und so entschließt sich die junge Frau zu einem Festessen um Mitternacht. Mit diesem Huhn-Rezept und dem Schicksal der Autorin beginnt das wunderbar illustrierte Koch-Buch. Und nach dem Mitternachtshuhn kommen der lebensmüden Ella plötzlich noch viele andere Ideen und Rezepte in den Sinn, die sie alle in diesem schön gestalteten Buch, das weit mehr als ein Kochbuch ist, aufgeschrieben hat.

Man muss sich selbst nicht so ernst nehmen – das ist ihre Devise und beim Kochen an das Wohlfühlen denken. Entzückend, was sie uns zum Frühstück rät oder wie sie beim Kochen immer zur Entspannung aufruft. Es ist auch nicht tragisch, wenn es mit den Mengenangaben und dem Abwiegen nicht so genau zugeht. Wichtig scheint ihr nur eins: den Moment im Leben zu genießen. Deshalb bietet dieses Buch viele Rezepte, die trösten, die sich als Gerichte für einen kleinen Ausflug in die Natur eignen – das passt gut zu unserer Situation, denn an ein Einkehren ist im Moment nicht zu denken. Es sind Gerichte, die Liebe und Geborgenheit verströmen mit fantasievollen Bezeichnungen wie Jackentaschenkartoffeln, Gefangen-im-Buchladen-Lachs, über die man lachen kann.

Allerdings – das sei angemerkt – sind viele Rezepte aus der englischen Küche, denn Porridge, Oatcakes und Scones spielen eine Rolle. Die Rezepte schmecken sehr gut und man bekommt bereits gute Laune beim Lesen der Rezepttitel wie Aufmunternde Chili-Zitronen-Spaghetti oder Beschwipste Amaretto-Kürbis-Suppe. Ich fand den Text nebst Rezepte und Geschichte sehr authentisch und sympathisch erzählt, was natürlich an der netten und überzeugenden Autorin liegt, deren persönliches Schicksal diesem Buch einen eigenen Charakter gibt. Ein Kochbuch für Leute wie Sie und ich, gut nachkochbar und darüber hinaus eine so schöne Lektüre für einen Sonntagnachmittag. Prost und wohl bekomms!«

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