»Michèle Seld, von Freunden nur Michka genannt bekommt die Tücken des Alters immer stärker zu spüren. Das Gehen fällt ihr schwerer, des Nachts ist sie geplagt von Alpträumen und sie vergisst oft Dinge, vor allem Wörter. Sie fühlt sich als würde sie alles verlieren. Nachdem sie sich entschließt in ein Pflegeheim zu gehen, fällt ihr die Umstellung in das neue Leben schwer. Glücklicherweise wird sie begleitet von ihrer jahrelangen Freundin Marie, die sie oft besucht, ermutigt und mit ihr lange Gespräche führt. Das ist nicht leicht, denn durch eine beginnende Aphasie vertauscht Michka oft Wörter mit anderen, die nur ähnlich klingen. Aus diesem Grund stellt ihr das Heim Jérôme zur Verfügung, einen Logopäden der ihr dabei helfen soll, ihre Worte wiederzufinden. Auch er lernt Michka besser kennen und schon bald sprechen sie über alles andere als Sprachübungen.

Delphine de Vigan versteht sich ausgezeichnet darin, auf wenigen Seiten eine unglaubliche Fülle an Emotionen wiederzugeben. Ihr Stil ist außergewöhnlich menschlich: die Gespräche, die Michka mit Jérôme und Marie führen sind so lebensecht, dass sie mich oft an Unterhaltungen erinnerten, die ich selbst mit meinen Großeltern geführt habe. Sprachlich großartig und mit viel Gefühl schreibt sie über den Kampf mit dem Älterwerden, die Akzeptanz, die damit einhergeht und vor allem darüber, wie wichtig es ist, der Dankbarkeit, die man für Andere empfindet durch Wort und Tat Ausdruck zu verleihen. Dieses Buch ist traurig, komisch, zärtlich und auf jeden Fall lesenswert.«

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