»Ein eisiger Februar 1968. Ein abgelegener und heruntergekommener Hof in der fränkischen Schweiz. Die Tür steht offen - am Tisch sitzt ein Toter. Vornübergebeugt, kalt und hart wie der Winter. So wird Toni Rosser mit 71 Jahren von einem Wanderer aufgefunden. Die Sache scheint klar, der Arzt fällt sein Urteil: Altersschwäche, Verwahrlosung, Herzstillstand. Im Grunde ist man froh, den wortkargen Eigenbrötler >vom Tal droben< los zu sein. Niemand aus der umliegenden Gemeinde schert sich darum, was sich leise aufdrängt. Nur der Wanderer will die Zeichen sehen... Stille Zeichen, die einen ahnen lassen, dass der Alte nicht alleine gestorben ist. Aber wer war Toni Rosser? >Im Tal< erzählt (s)eine Lebensgeschichte über Entbehrung, Heimat und Mensch-Sein ab der Jahrhundertwende. Goerz nimmt uns mit auf eine tief bewegende Reise von der kargen Kindheit des kleinen Toni über die Wirren der Weltkriege bis hin zur Szene am Tisch.  

Dabei schafft Goerz in authentischer Weise ein ebenso düsteres als auch stimmungsvolles Bild, welches sich durch Rückblenden wie ein Puzzle zusammensetzen lässt. Es gelingt ihm in einfacher Weise, seine Sprache der schweren Thematik anzupassen: nüchtern, aber gleichzeitig anschaulich und fesselnd erzählt, zieht es einen von Seite zu Seite. >Im Tal< ist kein klassischer Kriminalfall. Goerz beweist, dass es keinen Ermittler braucht, um Spannung zu erzeugen. Es reicht eine dunkle Vorahnung, die er gekonnt am Anfang in unseren Geist pflanzt und dort langsam keimen lässt. Sein Roman erinnert vielmehr an eine Parabel - die Worte lassen uns nachfühlen und verstehen. Ein Buch mit einer Geschichte, die nachhallt.«

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