»Die Bücher von Katja Eichinger einschließlich der Biografie über ihren verstorbenen Mann, Bernd Eichinger, sind alle lesenswert. In ihrem sehr persönlichen Werk ›Liebe und andere Neurosen‹, in dem sie auf die Spurensuche und Zeitdiagnose geht, packt sie die ewig großen Themen wie Freundschaft, Familie, Tod oder die Liebe an. Und es verlangt einigen Mut, darüber zu schreiben. Haben sich doch schon einige Autoren daran versucht, in den vergangenen Jahrtausenden.

Wobei Katja Eichinger über ein seltenes Doppelinteresse verfügt: Sie ist nicht nur literarisch-kulturhistorisch umsichtig, also bei den Klassikern zu Hause, sondern auch popkulturell interessiert. Mit anderen Worten, sie betrachtet ebenfalls die Kultur der Gegenwart. Man steht mit ihr – ganz ähnlich wie in ihrem 2020 erschienenen und ebenso famosen Essay ›Mode und andere Neurosen‹ – immer mit einem Bein bei den Ideen und Pointen von Platon, Shakespeare, Freud oder Foucault und mit dem anderen in irgendeinem Popsong, einem Film, einer Serie, während sie wiederum aus ihrem eigenen Leben erzählt. Sie berichtet über Erlebnissen, die sie in der großen weiten Welt machte, oder von Niederaula, ihrem Heimatdorf tief in der hessischen Provinz. Von dort ist sie einst nach London geflohen, um Filmjournalistin zu werden und die letzte Frau und einzige Ehefrau des 2011 mit 63 Jahren.

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagte Katja Eichinger zu ihrem Buch befragt, dass Verliebte ›zu Auguren und Wahrsagern‹ würden und ständig nach der Bestätigung suchten, ›dass das, was wir erleben, bedeutsam ist und dass das Universum uns wahrnimmt‹.«

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