»Es ist das Jahr 2020: London, genau wie der Rest der Welt, befindet sich im Lockdown und die Normalität des Alltags wird zur entfernten Erinnerung. In genau dieser allzu bekannten Situation befindet sich die Ich-Erzählerin, der als Professorin für Klassische Philologie allerlei Zusammenhänge zu unserer turbulenten Zeit mit der Antike auffallen, und durch die sich ihr eine neue Welt auftut: eine Welt der Weissagung, voller Zeichen, die auf eine unsichere Zukunft hindeuten– sowohl für ihr persönliches Leben, als auch für die gesamte Menschheit.

Clare Pollard schafft es auf wundersame Weise den Lockdown, eine Zeit, die jeder einzelne Mensch auf ähnliche Weise erlebt hat und die uns noch sehr gut im Gedächtnis geblieben ist, aus einem neuen Blickwinkel zu beleuchten. Die Monotonie des stark eingeschränkten Alltags ist dabei nicht Anlass zur Langeweile, sondern Schauplatz von kleinen und großen Familiendramen, die zu Reflektion und Erkenntnis führen. Die Tatsache, dass das tägliche Geschehen auf die eigenen vier Wände begrenzt ist, eröffnet uns neue Einblicke in die Menschen, die uns am nächsten sind, auch wenn dies nicht unbedingt eine positive Erfahrung ist.
»Delphi« illustriert diese Erfahrungen mit einer gewissen Selbstironie, die sich der Dramatik der Situation bewusst ist und diese mit Humor aufnimmt.Die Zusammenhänge, die Clare Pollard dabei zwischen dem antiken Griechenland und dem modernen Großbritannien zieht, sind sowohl erheiternd als auch Stoff zum Nachdenken.«

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