»Money, Mississippi: Eine Kleinstadt im tiefsten Süden der Vereinigten Staaten, deren
Bewohner nicht an das Ende der Rassentrennung glauben. Als plötzlich wiederholt weiße
Menschen mit Verbindungen zum Ku-Klux-Klan unter mysteriösen Umständen ermordet
werden, scheint es, als würde sich die Vergangenheit der Lynchjustiz wiederholen – nur
diesmal mit vertauschten Rollen…

Everett zeichnet in seiner satirischen Darstellung ein eindrucksvolles Bild von dem tief verwurzelten Hass und Rassismus, der die USA heute noch prägt, und vereint Humor und derbes Südstaatenflair mit respektvoller Erinnerung an die Opfer des Hasses. Besonders eindrucksvoll ist seine Fähigkeit, mit nur wenigen Worten ein lebendiges Bild von der beschriebenen Situation zu zeichnen, sei es von dem Ort des Geschehens oder von den Figuren des Buchs. Der Leser hat den Eindruck, selbst mitten im Geschehen zu stehen und Teil der Unterhaltung der Figuren mit ihren kauzigen und schrägen Eigenheiten zu sein. Die Balance aus der übertriebenen Ironie, die diese Geschichte prägt, und der Ernsthaftigkeit, mit der Themen wie Rassismus behandelt werden müssen, besonders wenn Parallelen zu unserer heutigen Gesellschaft gezogen werden, ist ein Drahtseilakt, der Everett vollends gelungen ist. Trotz der derben Vulgarität der Figuren und des Hintergrunds ist eine klare emotionale Verbindung zu dem Thema der Lynchjustiz erkennbar. Interessant ist hier jedoch, dass Everett keine klaren Differenzierungen zwischen gut und böse im Bezug auf seine Figuren zieht, im Gegenteil: sämtliche Figuren bewegen sich in einer moralischen Grauzone, selbst diejenigen, die eine vermeintliche Opferrolle spielen.

»Die Bäume« ist ein Buch, das über seinen Unterhaltungswert hinaus zum Nachdenken und
Reflektieren anregt.«

Direkt weiter lesen?
Bestellen Sie das Buch hier in unserem Online-Shop.