Zusätzliche Information
Titel | Kleine Dinge wie diese |
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Autor | Claire Keegan |
ISBN | 9783969990650 |
Bibliographische Angaben | Hardcover, 112 S., Steidl Verlag |
18.00 €
»Dieses Mal eine Buchbesprechung über meine absoluten (!) Lieblingsautorin, die leider viel zu wenige Bücher schreibt. Deshalb ist jedes neue Oeuvre kostbar wie ein Diamant in einer Kohlemine. 11 Jahre sind seit dem letzten Roman (Das dritte Licht) von Claire Keegan vergangen.
Ihre neue Geschichte spielt natürlich wie immer im ländlichen Bereich. Wir folgen einem Kohlenhändler Bill in einer irischen Kleinstadt, der eine junge Mutter in einem Kohlenschuppen im Kloster vorfindet. Sie verliert Milch und trauert um den Verlust ihres Babys. Es ist Ende 1985 und William hat viel zu tun. Er steht an der Spitze eines kleinen Unternehmens für Holz und Kohle und ist Familienvater, hat zwei wohlerzogene Töchter und eine tüchtige Frau. Er hat Glück gehabt im Haus einer protestantischen Witwe, die seine mit fünfzehn Jahren schwanger gewordene Mutter nicht weggeschickte, sondern ihn mit großzog.
Nun beliefert er unter anderem auch das benachbarte Kloster. Allerlei Gerüchte verbreiten sich im Ort: dass die dortigen Schwestern in der eigenen Wäscherei die nicht-verheirateten jungen Mädchen ausbeuten und ihre illegitimen Kinder verkaufen. Reich sind diese Schwestern, und sie bezahlen pünktlich und gut. Durch dieses zufällige Treffen wirft sich für Ihn die Frage auf: Geht ihn das etwas an oder nicht? Sind diese schicksalsgeschlagene junge Mädchen bei den Nonnen seiner Mutter nicht ähnlich? Und ist da etwas Wahres an der Behauptung, sie würden ausgebeutet? Fragen über Fragen, die ihm im Kopf herumgeistern und wir als Leser haben daran teil. Und wenn es seine Töchter wären? Und zudem, welche Konsequenzen könnte es haben, wenn er sich einmischt? Eine steigende Melancholie, Ohnmacht durchzieht Bills Gemüt.
„Kleine Dinge wie diese“ ist ein überzeugendes Plädoyer für Humanität. Claire Keegan zeigt an ihrem Personal, ob und wie man sich berühren lassen soll, ohne Rücksicht auf sich und sie Seinen? Oder wie man nur nach außen und im Nachhinein so tut, als ob man nichts gewusst hätte? Mit wenigen Worten erschafft sie nicht nur Atmosphäre, sondern eine ganze Welt, in der sie auf unnachahmliche Weise über diese Art von Komplizenschaft und Mitschuld erzählt. Auch davon, wie Menschen das Grauen in ihrer Mitte ignorieren, damit sie in ihrem Alltag fortfahren können. Sie stellt sich wie William die Frage, ob es möglich ist, das Richtige zu tun. In ihrer Erzählung gibt es kein überflüssiges Wort. Gegen Ende verdichtet sie den Text immer mehr zu einer stillen, herzzerreißenden Geschichte. Es gäbe noch viel zu sagen, doch lesen Sie selbst!«
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Titel | Kleine Dinge wie diese |
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Autor | Claire Keegan |
ISBN | 9783969990650 |
Bibliographische Angaben | Hardcover, 112 S., Steidl Verlag |