»Wem gehört die Stadt? Eine verwahrloste Obdachlose klimpert auf einem Plastikpiano in einer Unterführung die Melodien einer einstmals berühmten Musikerin, deren Freund einem Massaker zum Opfer fiel. Diese Begegnung lässt die Ermittlerin nicht mehr los. Auf den Spuren dieses bemitleidenswerten Wesens durchstreift Victoria Warshawski die Ufermeile am Lake Michigan, wo ein neues Bauprojekt geplant ist. Nach einem Eklat bei der Stadtteilversammlung, auf der die Anwohner informiert werden sollen, gibt es Tote. Wer betreibt hier Stadtentwicklung, bei der Menschen umgebracht werden?

Chicago, Moloch am Lake Michigan, Hochburg der Wirtschaftswissenschaften und Kriminalität in allen Facetten. Hier ist Warshawski aufgewachsen, in einem Stadtteil mit Sozialwohnblocks und kleinen Einfamilienhäusern, Industrie- und Gewerbezonen, hoher Kriminalitätsrate, neuerdings gentrifiziert. Ein Landgewinnungsprojekt am Seeufer soll zügig realisiert werden, doch nicht alle sind damit einverstanden. Es sieht nach reichen Investoren und gekauften Politikern aus. Als Wirtschaftsermittlerin kennt Warshawski ihr korruptes Chicago: Geld wandert von Hand zu Hand, und schon am nächsten Tag sind Gebäude und Parks dem neusten Milliardenprojekt gewichen. Aber was hat die verwirrte Obdachlose damit zu tun? Warum interessiert sich eine der größten Kanzleien Chicagos für sie und ihr Schicksal? Warum will ein großer Medienkonzern Warshawski dabei filmen, wie sie sich auf die Suche nach der Obdachlosen macht? Alles lose Fäden, deren Verknüpfung und Entwirrung mir so großen Spaß machten, dass ich darüber alle Sorgen vergaß.

Die Romane von Sara Paretsky, die in dem Indiebookverlag Ariadne erschienen sind, gelangen regelmäßig auf die Krimibestenliste der FAZ – beste literarische Krimis. Sie werden auch wie ich Ihre Freude daran haben, besonders in diesen Zeiten, in denen wir dringend Ablenkung brauchen.«

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