»Viele Romane werden auch wegen des schönen Covers gekauft. Bei dem Erstlingswerk der italienischen Autorin Beatrice Salvioni ging es mir fast auch so. Ich fand dieses eher mürrisch blickende Mädchen mit den eindrucksvollen Augen darauf, sehr reizvoll. Es hat mich angesprochen. Und, der Roman hat mich auch nicht enttäuscht.

Die Geschichte spielt im faschistischen Italien der 30er Jahre kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Es werden Themen wie Freundschaft, weibliche Selbstbestimmung und Klassenunterschiede angesprochen. Zwei Mädchen stehen im Mittelpunkt: Malnata, die Unheilbringende, so wird die Hauptfigur Maddalena von den Dorfbewohnern genannt, ist ein Mädchen, das sich von niemandem etwas sagen lässt. Die Erzählerin Francesca ist dagegen anfangs sehr angepasst, immer brav und naiv, bis sie sich traut, das Verbot ihrer Mutter zu übertreten und sich mit der Malnata anzufreunden.

Während Francesca aus einem bürgerlichen, aber eher gefühlskalten Elternhaus kommt, so sieht es bei Maddalena ganz anders aus. Obwohl eher arm, wird in ihrer Familie immer diskutiert und und gestritten. Maddalena äußert immer ihre Meinung und verhält sich auch ansonsten anders als von der Gesellschaft gewünscht. Allen Widrigkeiten zum Trotz lernen sich die beiden Mädchen besser kennen und werden Freundinnen. Die schüchterne unsichere Francesca betrachtet bei Maddalena eine andere Seite des Lebens. Doch in einem faschistischen Land wie in Italien 1935 ist jedes aus der Norm brechen oder anecken gegen das Regime sehr gefährlich und kann weitreichenden Konsequenzen führen. Vor allem wenn man weiblich ist!«

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