»Zeitlebens hat Michel Bergmann ein von Gegensätzen geprägtes Verhältnis zu seiner Mutter Charlotte: er liebt und bewundert sie sehr, oftmals kann er sie allerdings kaum aushalten und ertragen. Sätze wie "Da überlebt man, und das ist der Dank!" werden zum Mantra dieser Beziehung. Schuld ist die Schoah - denn Charlotte Bergmann ist Jüdin. Vertreibung, Internierung, die Ermordung ihrer Familie und das eigene Überleben werden ihr ganzes Leben prägen. 1945 kommt ihr Sohn Michel auf die Welt. In seinem neuen Buch »Mameleben« (jiddisch für „Mutter, du sollst leben“) beschreibt Michel, wie sich dieses Trauma seiner Mutter auf ihn überträgt. Wie sie ihn abgöttisch liebt und verehrt, aber gleichzeitig erdrückt und auch immer wieder übergriffig wird.

Michel nimmt uns als Leser mit auf eine Zeitreise durch das gesamte Leben seiner Mutter. Ein persönlicher Bericht, der eindrücklich die Schrecken des Holocaust sowie die Schwierigkeiten der Nachkriegszeit schildert und aufdeckt, warum seine Mutter ist, wie sie ist. Eine Hommage und gleichzeitig eine Erklärung, warum diese bedingungslose, aber auch gnadenlos toxische Liebe beide zusammen hält.

Die Geschichte Michel Bergmanns »Mame« graviert sich ins Leserherz. Die ambivalente Mutter-Sohn-Thematik entpuppt sich schon auf den ersten Seiten als facettenreiche Darstellung eines ganzen Lebens, die trotz des schweren Themas den Leser mit viel Humor und Witz direkt in den Bann zieht. Ein außerordentlich berührendes, warmherziges, aber auch schonungsloses Buch, was so wichtig für unserer Gesellschaft und unsere Zeitgeschichte ist.«
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