Zusätzliche Information
Titel | Belles Amours |
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Autor | Louise de Vilmorin |
ISBN | 978-3-03820-102-1 |
Bibliographische Angaben | Hardcover, 256 S., Dörlemann Verlag |
22.00 €
»Der Roman »Belles amours« erzählt vom tragikomischen Ringen zweier Frauenhelden um eine junge, schöne Witwe. Und wie könnte es anders sein: Der wunderbare Dörlemann Verlag hat eine Neuübersetzung des Gesamtwerks der 1969 verstorbenen Louise de Vilmorin für seine Leser in Auftrag gegeben. Nun liegt ein Roman in türkisfarbenen Leinen auf meinem Gartentisch als Sommerlektüre zum Entspannen.
Warum lesen wir solche Romane? Es ist kein Werk der Spitzenklasse französischer Literatur, doch ist der Text flott und eingängig sowie ironisch geschrieben – insgesamt sollte man ihn nicht unterschätzen. Louise de Vilmorin stammte aus besten französischen Adelskreisen. Sie war schön und wohlhabend, mit Antoine de Saint-Exupéry verlobt, 12 Jahre mit einem reichen amerikanischen Immobilienhändler und wenige Monate mit einem österreichisch-ungarischen Playboy verheiratet, sie hatte eine Affäre mit Jean Cocteau und lebte lange mit André Malraux. Er war es auch, der sie zum Schreiben animierte. Die Autorin schöpft also aus eigenen Erfahrungen und schildert Höhenflüge ebenso wie die Abgründe der Liebe innerhalb sowie außerhalb der Ehe. Die Stärke des Romans Belles amours liegt in der Darstellung der Wankelmütigkeit der Gefühle.
Betrachten wir die beiden Männer: der 30-jährige Louis Duville und der Mittfünfziger Monsieur Zaraguirre ringen um die schöne Witwe. Beide sind geübt darin und kommen aus der besseren Gesellschaft. Sie pflegen ihre Unabhängigkeit. Doch bei dieser »Liebe« scheint es um viel zu gehen. Am Tag vor der geplanten Hochzeit von Louis Duville mit der Schönen - im Herbst 1925 - verliebt sich der Hochzeitsgast Monsieur Zaraguirre Hals über Kopf in die Braut und flieht mit ihr, um sie dann selbst zu heiraten. Aus der namenlosen Provinzwitwe wird in Südamerika Madame Zaraguirre: eine Frau mit festem sozialem Status. »Mme Zaraguirre war durchaus intelligent, aber nicht geistreich, sehr zur Freude ihres Mannes. Geist beeinträchtigt die Sanftmut der Frauen, oft verlieren sie dadurch ihre Natürlichkeit und werden so anmaßend, dass die Liebe abkühlt. Geist ist Gift für das Begehren«, erklärte er.
Aussagen, diese erscheinen uns wie aus der Zeit gefallen und ob Louise de Vilmorin diese ernst oder ironisch meint, habe ich nicht herausfinden können. Jedenfall versteht sie es, den Blick auf Liebe und Ehe süffisant zu desillusionieren und uns gleichzeitig mit einer abwechslungsreichen, schlank geschnittenen Geschichte bestens zu unterhalten. Denn beim ersten Skandal bleibt es nicht. Die namenlose Schöne trifft den ehemaligen Verlobten zufällig wieder in Paris. Und sie verlieben sich erneut ineinander. Eine Dreiecksbeziehung beginnt, von allen akzeptiert wird.
Wie die Geschichte endet, wird hier nicht verraten. Den auch der Leser wird bis ganz zum Schluß im Unklaren gelassen, wer am Ende gewinnt: Ehemann oder Ex-Verlobter und wie die Frau, inzwischen selbstbewusster ihrer Vorzüge sicherer endet. Die Autorin stellt hier mit großer Lust den intriganten Charme der besseren französischen Gesellschaft dar. Sie kannte dieses Milieu, da sie betucht und selbst ein Teil davon war. Ein stimmungsvoller, doppelbödig-amüsanter Roman für die sonntägliche Lektüre zum Entspannen.«
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Titel | Belles Amours |
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Autor | Louise de Vilmorin |
ISBN | 978-3-03820-102-1 |
Bibliographische Angaben | Hardcover, 256 S., Dörlemann Verlag |