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Blitz­lichter von Edmond und Jules de Goncourt

25.00 

»>Einen Staatsstreich der Literatur< nannte die SZ 2013 die erste komplett erschienene Ausgabe der Tagebücher von Edmond und Jules de Goncourt. Die beiden begannen am 2.12.1851 dieses Journal, das von Skandalen, Affären, Huren und Todesfällen nur so strotzt. Jetzt liegt ein Auszug davon mit dem Titel >Blitzlichter< vor, der etwa zeitgleich wie die Romanbiographie des Schweizer Autors Alain Claude Sulzer, die er uns am 24.04. um 19.30 Uhr im Foyer des Schauspielhauses vorstellt, erschienen ist. Der fein und sensibel geschriebene Roman stellt ein Porträt der Brüder Goncourt dar und erzählt die Geschichte ihrer Bediensteten Rose, ein Frauenporträt des 19. Jahrhunderts. Nach den Brüdern ist übrigens der bedeutendste französische Literaturpreis benannt, der seit 1903 von der Académie Goncourt vergeben wird.

 

Um acht Uhr morgens kommt ein Vetter der Brüder ins Zimmer und ruft: >Nun! Also! Die Revolution ist im Gange!< Es ist aber keine Revolution, es ist der Staatsstreich Louis Napoleons vom 2. Dezember 1851, der Auftakt zum Zweiten Kaiserreich. Jules und Edmond Goncourt sind schnell auf der Straße, auf dem Weg zum Haus ihres Onkels in der Rue de Verneuil. Der Staatsstreich kommt ihnen sehr ungelegen. In wenigen Tagen soll ihr erster Roman erscheinen. Der Roman trägt im Titel >En 18...< und klingt so anzüglich nach 18. Brumaire (=Staatsstreich), dass die Truppen die Druckerei umstellen, um das Einstampfen der Plakate zu erzwingen. So erscheint der Roman ohne Plakate am 5. Dezember. Er bekommt keine Aufmerksamkeit und verschwindet rasch. Das Tagebuch aber, das die Brüder Goncourt an diesem 2. Dezember beginnen, bleibt für die die Ewigkeit.

 

Diese >Journales< werden Introspektion seiner Autoren sein, Rezensionen ihrer Lektüren und vor allem ein Beobachtungskonvolut, ein ständiges Kommentieren, Räsonieren, Pointieren. Es wird keiner Gesellschaftssphäre erlauben, sich ihm zu entziehen. Es wird sich an kein Gesetz der Diskretion halten. Es wird den funkelnden, messerscharfen Stil, den es den Niederungen des Journalismus entgegensetzt, in den Dienst einer privaten Nachrichtenagentur stellen. Es wird das Seconde Emire überdauern, das Kriegsjahr 70/71, wird bis in die dritte Republik gehen und wird ganz Paris in sich aufnehmen. Die Brüder schreiben über ihre Dienstboten, Krankheiten, von denen sie hören, auch ihre eigenen.  

 

Der ältere Bruder Edmond Goncourt ist im Mai 1822 geboren und ist 29 Jahre alt, als die beiden Brüder ihr Tagebuch beginnen. Der Jüngere, Jules Goncourt, im Dezember 1830 geboren, wird schon im Juni 1870 an der Syphilis sterben, erst 39 Jahre alt. Edmond beginnt schon zu Lebzeiten Auszüge aus dem Journal zu publizieren. Die Ersten erscheinen 1885 auf Zeitungspapier im Figaro. Dann folgen bis 1896 insgesamt neun Bände, aus denen Edmond die anstößigsten Stellen getilgt hat. Aber was geblieben ist, reicht, um bei den Porträtierten Unmut zu erzeugen. Das Journal nimmt dieses Rumoren in sich auf, wenn es etwa im Januar 1891 die im Vertrauen mitgeteilte >ängstliche Sorge< des Schriftstellers Maupassant festhält, darin vorzukommen. Lesen Sie die Romanbiographie und die Auszüge aus dem Journal, letztere ist eine amüsante Lektüre...!«

 

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Kategorie: Schlagwort:

Barbara Ter-Nedden

Barbara Ter-Nedden hat ihre Liebe zu den Büchern schon frühzeitig entdeckt. Während ihres Germanistik- und Romanistikstudiums wurde diese Vorliebe zur Leidenschaft.

Zusätzliche Information

Autor

Edmond und Jules de Goncourt

ISBN

978-3-86971-281-9

Bibliographische Angaben

Gebunden, 352 S., Galiani Berlin

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