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Daheim von Judith Hermann

21.00 

»Judith Hermann durfte ich vor zwei Jahren in Bad Godesberg kennenlernen. Sie ist eine aparte Frau mit einer wunderbaren Stimme, mit der sie so gut lesen kann wie eine Schauspielerin. Nach dem Gespräch mit ihr bin ich sicher, dass sie ein tiefes Verständnis für Menschen hat.

Ihr neuer Roman „Daheim“ ist wohl ihr bester, darüber sind sich die Kritiker einig. Er bietet Stoff für ein breites Publikum vom Schüler bis zu Senioren. Er spricht auch Menschen unterschiedlicher Lebensstile an. Es ist eine packende Geschichte in einem eingängigen Stil, aber auch geeignet für hohe literarische Ansprüche. Es werden Themen behandelt, die uns alle angehen: Beziehungssysteme zwischen Paaren, zwischen Kindern und Eltern, ökologische Aspekte. Sie erzählt konsequent durch, konstruiert raffiniert, durchsetzt den Text mit Leerstellen, Brüchen und Dingen, die anscheinend nicht zusammenpassen. Aber am Ende ergibt alles ein ganzes Bild.

 

Alles beginnt mit einem Zaubertrick. Eine Frau erzählt uns im Vorspann von einem Erlebnis, das 30 Jahre zurückliegt: Sie trifft einen Zauberkünstler, der ihr vorschlägt, mit ihr auf eine Schiffsreise nach Singapur zu gehen, um mit ihm aufzutreten. Ihre Aufgabe ist es, sich in eine Kiste zu legen, während er sie zersägt. Am Ende steigt sie für die Zuschauer wohlbehalten wieder heraus. Bei einem Treffen probiert sie das In-die-Kiste-Steigen aus. Letztendlich fährt sie nicht mit, aber das Erlebnis prägt ihr Leben nachhaltig. Es ist sozusagen ein Leitmotiv für den ganzen Roman. Die Namenlose, von der wir nur wissen, dass sie mit Othis zusammenlebte und eine Tochter namens Anna hat, zieht sich an einen Küstenort am Meer zurück, mietet ein Haus an und lebt dort alleine, arbeitet als Bedienung in der Kneipe ihres Bruders und beginnt mit den Menschen am Ort in Kontakt zu treten.

 

Judith Hermann lässt ihre Protagonistin darüber nachdenken, welche Existenz sie führt. Wohin sie geraten ist. Ob sie ihr Leben frei gewählt hat. Diese Fragen werden in Alltagsvorkommnissen aufgeschlüsselt:

„Ich denke, ich könnte eine andere sein, als die, die ich bin. Ich könnte auch eine sein, die jeden Morgen drei harte Eier zum Frühstück isst und dabei in einer Zeitung liest, in der es keine schlechten Nachrichten gibt, und ich staune darüber, dass ich tatsächlich immer noch glaube, entscheiden zu können, wer ich sein will und sein könnte.“

Judith Hermann, so habe ich gelesen, hat den Roman bereits Ende 2019 geschrieben. Dennoch habe ich das Gefühl, als sei die Einsamkeit ihrer Hauptfigur eine Antwort auf die Corona-Pandemie, ein Kommentar zu unserer Situation, mit der wir seit mehr als einem Jahr leben: Der Rückzug einer Person ans Meer, in sich selbst, ob nun erzwungenermaßen oder nicht, das spielt keine Rolle.«

 

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Barbara Ter-Nedden

Barbara Ter-Nedden hat ihre Liebe zu den Büchern schon frühzeitig entdeckt. Während ihres Germanistik- und Romanistikstudiums wurde diese Vorliebe zur Leidenschaft.

Zusätzliche Information

Titel

Daheim

Autor

Judith Hermann

ISBN

978-3-10-397035-7

Bibliographische Angaben

Hardcover, 192 S., S. FISCHER Verlag

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