Zusätzliche Information
Titel | Das hündische Herz |
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Autor | Michail Bulgakow |
ISBN | 978 3 86971 069 3 |
Bibliographische Angaben | Gebunden, 176 S., Galiani-Berlin |
16.99 €
»Der ukrainisch-sowjetische Autor Michail Bulgakow ist bei uns hauptsächlich durch sein Werk »Meister und Margarita« bekannt. Doch schon vorher (1925) hat er einen kleinen Roman verfasst, »Das hündische Herz«. Eine erste texttreue Ausgabe erschien in der UdSSR jedoch erst im Jahr 1989. Warum der satirische Roman lange Zeit nicht veröffentlicht werden konnte, merkt man schnell: zu kritisch, zu subversiv, zu modern, zu konterrevolutionär.
Eine aberwitzige Geschichte: Im kalten Winter freut sich der streunende Hund Lumpi als er von dem Arzt Filipp Filippowitsch Preobraschensk aufgelesen und in dessen Wohnung gelockt wird. Der Chirurg, der Experimente zur Verjüngung seiner Patienten durchführt, pflanzt ihm die Hirnanhangdrüse und die Hoden eines kürzlich verstorbenen Menschen ein. Der Eingriff bewirkt jedoch keine Verjüngung des Tieres, sondern führt zu einer Vermenschlichung des Köters, der sich schon bald zu einem veritablen Raubein entwickelt. Schon sein erstes Wort zeigt an, von wem er die Körperteile bekommen hat: »Kneipe«. Fortan nennt sich der kettenrauchende, vulgäre Flegel »Polygraph Polygraphowitsch« und provoziert Konflikte am laufenden Band. So weit in kurzen Umrissen die Geschichte.
Was sagt uns das? Damals wie heute erleben wir, dass Kriege, Auseinandersetzungen der Völker alles erschüttert und umstürzt, nicht nur die Politik, auch das Wissen darüber, was uns Menschen ausmacht. Dafür bietet uns Michail Bulgakow ein Lehrstück mit einer Radikalität, die dieses Werk von vielen anderen aus der Zeit unterscheidet. Er setzt alle Mittel ein. Und am Ende zerschneidet ein Mensch menschliche Hirne und singt dazu wohlgemut eine Opernarie. Es schaudert den Hund, der ihm dabei zusehen muss. Ist der Hund also das moralischer empfindende Wesen? Wäre er der bessere, der edlere Mensch? Gewiss nicht!
Tragisch, doch witzig? In all seiner Tragik wird uns dieses Lehrstück auch zum Vergnügen: zuallererst durch seine sprachliche Polyphonie. Bildungsbürgerliche und proletarische Redeweisen wechseln sich ab, Straßenargot und Opernlibretti, stakkatohafte Notizbuchmitschriften und Politjargon. Dazu kommen allerlei klangliche, rhythmische und typografische Akzentuierungen, meisterlich von Alexander Nitzberg übersetzt.«
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Titel | Das hündische Herz |
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Autor | Michail Bulgakow |
ISBN | 978 3 86971 069 3 |
Bibliographische Angaben | Gebunden, 176 S., Galiani-Berlin |