»Das Paris des 19. Jahrhunderts ist in großer Aufruhe, als Kronprinz Sebastian von Belgonien einen Ball für alle heiratsfähigen jungen Frauen ausrichtet. Dieser Ball bringt jedoch der jungen Näherin Frances viel Ärger ein, als ihr neuster Entwurf einen großen Skandal in der Welt der Adeligen auslöst. Sie wird in ihrer Schneiderei gekündigt und ihr Traum, eine berühmte Designerin zu werden, scheint in weite Ferne zu rücken. Glücklicherweise bietet sich eine bessere Gelegenheit: Begeistert von ihrem Entwurf engagiert eine geheimnisvolle Adelige Frances als private Schneiderin. Doch bei dem ersten Treffen stellt sich heraus, dass Frances Arbeitgeberin eigentlich Prinz Sebastian ist, dessen geheime Leidenschaft extravagante Mode ist. Mit einem Decknamen und Frances´ Kleidern bewaffnet, will er die Pariser Modeszene aufmischen – natürlich ohne dass am Hofe davon jemand erfährt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die wachsende Freundschaft von Frances und Sebastian, zwei junge Menschen, deren Träume unerreichbar scheinen. Wang erkundet geschickt die Herausforderungen und Konflikte, mit denen sie konfrontiert sind und taucht einfühlsam in ihre persönlichen Reisen ein.
Die ganze Schönheit der Geschichte eröffnet sich jedoch erst durch die Zeichnungen. Die zarten verspielten Bilder zeigen nicht nur Frances´ (und Wangs) Mode, die natürlich im Mittelpunkt steht, sondern fangen auch das Flair des 19. Jahrhunderts in Paris wunderbar ein.

Jen Wang erfindet das Märchen in »Der Prinz und die Schneiderin« neu. Sie verlässt sich nicht auf alte Rollenklischees und oft erzählte Stereotype, sondern vermittelt wichtige soziale Themen, wie Geschlechtsidentität, Selbstausdruck und die Grenzen, die gesellschaftliche Normen setzen. Aber auch unabhängig von ihrem Sendungsbewusstsein ist »Der Prinz und die Schneiderin« eine wunderbare Geschichte, die großartig anzuschauen ist und Lust macht, den eigenen Kleiderschrank zu erweitern«

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