»Vorausschicken möchte ich: Die Bücher von Lauren Wolk liebe ich alle. Sie stehen in meinem Bücherregel und werden von Zeit zu Zeit herausgeholt, um erneut gelesen zu werden. Lauren Wolk ist US-amerikanische Schriftstellerin, Dichterin und bildende Künstlerin, studierte Literatur an der Brown University. Sie hatte in ihrem Leben auch mit Kindern und Jugendlichen als Lehrerin und stellvertretende Leiterin des Cultural Center of Cape Cod zu tun. Ihre Romane wurden vielfach ausgezeichnet.

Nun ist beim Hanser Verlag ein neuer Roman von ihr erschienen. „Der Sommer, in dem der Blitz mich traf“ erinnerte mich an Klassiker wie „Unsere kleine Farm“. Im Mittelpunkt steht eine Farmersfamilie, die einfache Dinge und Werte wie Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft schätzt. Die Familienmitglieder arbeiten hart, ernten und verarbeiten Obst und Gemüse und kümmern sich um die Tiere der Farm. Annabelle ist die Hauptperson der Geschichte, liebenswert und mit ihren 12 oder 13 Jahren schon eine eigene Persönlichkeit.

Dreh und Angelpunkt ist ein Ereignis, bei dem Annabelle beinahe vom Blitz getroffen wird. Glücklicherweise streifte sie der elektrische Schlag nur. Sie kann sich nicht erinnern, aber vermutlich stand ihr Herz still, denn sie war bewusstlos. Jemand rettete sie, dessen Identität wir am Ende auch auf wundersame Weise erfahren. Dieses Erlebnis ändert alles. Annabelle kann plötzlich die Gefühle von Tieren wahrnehmen. Diese Fähigkeit führt dazu, dass sie dem Geheimnis der verschwundenen Hunde auf die Spur kommt und die Tätigkeit ihrer neuen Nachbarn aufklärt. Doch das ist nicht alles. Annabelle lernt, dass die Dinge oft vielschichtiger sind, als sie scheinen und man nicht vorschnell urteilen sollte. Dies ist die eigentliche Botschaft dieses All-Age-Romans. Dabei bettet die US-amerikanische Autorin in die idyllische Geschichte auch ernste Themen wie Kindesmisshandlung, das Miteinanderleben in der Großfamilie, das Umgehen mit Menschen, die nicht sofort zugänglich sind, ein.

Wie bei allen Romanen von Lauren Wolk verbringen wir eine schöne Lesezeit mit einer romantisierenden Geschichte, die aber auch sehr poetisch und mit Feingefühl schwierige Themen anspricht. Ich würde diesen Roman für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren empfehlen. Selbst meine sehr alte Mutter, die alle Romane von Lauren Wolk Probe liest, war, wie ich, sehr begeistert. Empfehlenswert sind auch die älteren Bücher dieser Autorin, etwa "Das Jahr, in dem ich lügen lernte" oder "Echo Mountain".«

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