Zusätzliche Information
Titel | Jetzt noch ein Gedicht, und dann aus das Licht! |
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Autor | Ken Nesbit (Hrsg.) |
ISBN | 978-3-446-26438-0 |
Bibliographische Angaben | Hardcover, 184 S., Hanser Verlag |
22.00 €
»Puh!
Essen gegessen
und Nachtisch genossen
Müll weggebracht,
Tür abgeschlossen.
Ein Bad genommen
und Zähne geputzt,
man sieht es gleich,
es hat was genutzt.
Am Telefon mit Opa gesprochen.
Danach ins weiche Nachthemd
gekrochen
Das Kissen ist flauschig
der Teddy ist nett,
jetzt noch gebetet
und dann gleich ins Bett.
Alles erledigt,
alles getan,
jetzt kommt endlich
das Lesen dran.
„Gedichte zur guten Nacht“ erschien 2016 unter dem Titel „One Minute till Bedtime“ in den USA. Diese Gedichte sind von 115 meist recht bekannten Schriftstellern „übersetzt, übertragen oder ins Deutsche gebracht“, schreibt Michael Krüger im Vorwort. Wir finden Friedrich Ani, Fatma Aydemir, Rotraut Susanne Berner, Nora Bossong, Ulrike Draesner, Franzobel, Durs Grünbein, Christoph Hein, Franz Hohler, Daniel Kehlmann, Navid Kermani, Michael Köhlmeier, Annette Pehnt, Monika Rinck, Raoul Schrott, Peter Stamm, Juli Zeh und auch Jo Lendle, der Hanser Verleger bei dem das außergewöhnliche Buch für Menschen mit Freude an Klang und Rhythmus erschien. Mein Interesse an diesen Gute-Nacht-Gedichten wurde noch verstärkt durch die liebevolle Gestaltung des bekannten Illustrators Christoph Niemann. Er macht aus dieser Anthologie ein Kunstwerk. Ich gestehe, das Ordnen von Büchern in der Silvesternacht gelang nicht, denn diese Gedichte für Kinder, aber nicht nur für Kinder zur guten Nacht, haben mich festgehalten. So zum Beispiel der Ohrwurm: Wegzehrung für Träumer: Bevor du gehst ins Träumeland/ Drück nen Kuss in deine Hand/ Spar ihn auf für schlechte Zeiten/ Oder lass ihn dich begleiten/ Michelle Heidenrich Barnes oder von Scott Seegerts: „Abendessen“, „Meinem Papa wird’s zu dumm: / ‚Spiel nicht mit dem Essen rum!‘/ Blöd für ihn, dass ich nichts höre. / Ich hab in jedem Ohr ne Möhre.“
Man könnte endlos zitieren. Entscheidend aber ist, dass hier auf höchstem literarischen Niveau etwas angestoßen wird, was für die Entwicklung und Lebenstüchtigkeit von Kindern entscheidend ist: Sensibilität für angemessene und variantenreiche Sprache. Und bei Gedichten tritt besonders zutage, dass Sprache grundsätzlich mehr ist als pure Informationsvermittlung. Wir empfinden Glück am Wort und Spiel, denn unser Leben kennt damit mehr als nur eine Wirklichkeit. Doch frage ich mich, ob diese Freude und Anregung beim Lesen der Anthologie immer nur zum Einschlafen führt. Ich wurde hellwach.«
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Titel | Jetzt noch ein Gedicht, und dann aus das Licht! |
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Autor | Ken Nesbit (Hrsg.) |
ISBN | 978-3-446-26438-0 |
Bibliographische Angaben | Hardcover, 184 S., Hanser Verlag |