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Die Reisen Benjamins des Dritten von Scholem J. Abramo­witsch

28.00 

»Jedes Jahr wählen wir unsere Lesungen zu verschiedenen Themen aus, die uns als politisch oder gesellschaftlich relevant erscheinen. 2020 haben wir uns mit jüdischer Literatur befasst. Zwei großartige jüdische Autoren haben wir im Frühjahr erlebt. Thomas Meyer aus Zürich und den Amerikaner Steven Bloom aus Heidelberg. Nun setzen wir die Reihe der jüdischen Autoren mit Scholem J. Abramowitsch, einem Klassiker der Weltliteratur, der das Jiddische im 19. Jahrhundert zur Kultursprache erhoben hat fort.

Am 12. November um 19.30 Uhr erwarten wir im Schauspielhaus Bonn den renommierten Bariton Johannes Martin Kränzle, der 12 jiddische Lieder aus dem Ghetto, vertont von dem wenig bekannten Komponisten Richard Rudolf Klein (1921-2011) singen wird. Texte und Lieder sind ebenfalls wenig bekannt und es ist dem Sänger zu verdanken, dass sie 1985 an der Frankfurter Hochschule für Musik uraufgeführt wurden. Nun bei uns!

Dazu liest der Bonner Schauspieler Daniel Stock Ausschnitte aus „Die Reisen Benjamins des Dritten“ von Scholem J. Abramowitsch. Wie seine Romanfiguren stammt er aus dem ärmlichsten Verhältnissen des russischen Schtetel, war religiös gebildet, ein pädagogisch fortschrittlich denkender, Hebräisch wie Jiddisch schreibender Dichter. Seine Texte behandeln stets die bitteren Lebensumstände der jüdischen Bevölkerung und die Auswirkungen der Judenfeindlichkeit im zaristischen Russland. Seine Leser aus der Welt der Ostjuden hatten damals schon keine Zukunft mehr. Sie waren aufgrund der politischen Verhältnisse zum Untergang verurteilt und kaum zwei Generationen später wurden die Letzten von Hitler vernichtet. In seinem fünften Roman (1878), kürzlich genial übersetzt, geht es um Benjamin, dem es in seinem Schtetel zu eng wird. Er möchte auf eine lange Reise gehen, um sein jüdisches Volk von den Qualen des Exils zu erlösen. Senderl, der Dorftrottel, den er beim Kartoffelschälen trifft, von Natur aus still und sanft wie eine Kuh, nimmt er mit. Doch er und Senderl geraten von einem Schlamassel in den anderen. Seine Reise bringt zwar keine Erlösung, aber zum Lachen bringt sie seine Leser heute und damals, denn Abramowitsch ist ein witziger Erzähler, und Benjamin ein komischer Held.

Der Text ist ein Hochgenuss an Witz und Einfallsreichtum. Isaac Bashevis Singer, der auch auf Jiddisch schrieb, meinte einmal, das Jiddische enthalte Vitamine, die man in keiner anderen Sprache finde. Das Schlamassel, das Schmusen und Mauscheln, das Techtelmechtel und meschugge. Selbst die ins Deutsche übergegangenen Wörter haben tatsächlich einen unverwechselbaren Klang.«

 

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Kategorie: Schlagwort:

Barbara Ter-Nedden

Barbara Ter-Nedden hat ihre Liebe zu den Büchern schon frühzeitig entdeckt. Während ihres Germanistik- und Romanistikstudiums wurde diese Vorliebe zur Leidenschaft.

Zusätzliche Information

Titel

Die Reisen Benjamins des Dritten

Autor

Scholem J. Abramowitsch

ISBN

978-3-446-26395-6

Bibliographische Angaben

Hardcover, 288 S., Hanser Verlag

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