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Sieh hin! von Wieteke van Zeil

28.00 

»Ich bin ein großer Fan von John Berger (Die Kunst des Sehens oder Das Kunstwerk) und habe Ihnen seine Bücher sehr ans Herz gelegt. Doch nun entdeckte ich etwas Vergleichbares, naja, vergleichbar schon, aber doch auch anders. Die Kunsthistorikerin und Journalistin Wieteke van Zeil betrachtet Bilder und lehrt uns, genauer hinzusehen, innezuhalten. Denn Kunst - so schreibt sie - kann uns neue Sichtweisen eröffnen und im Zeitalter der schnellen Meinungsbildung werden wir dazu angehalten, über die Welt, in der wir leben, nachzudenken. Sie hat dazu zwei Bücher geschrieben: »Sieh hin«, über das ich hier berichte, und »Sieh mehr«, eine Fortsetzung ihrer unterhaltsamen Reise durch die Bilderwelt von alten Meistern bis zur Gegenwart. Sie dachte sich ein besonderes Verfahren aus, indem sie zunächst ein reizvolles Detail betrachtet und uns herausfordert, damit ein ganzes Bild zu entdecken. Diese Details rufen im Betrachter ungeahnte Assoziationen hervor und stoßen auf vielschichtige Bedeutungen des kompletten Bildes.

 

Jedem Opus sind vier Seiten gewidmet: Auf der ersten Doppelseite sehen wir einen Ausschnitt, ein Detail, auf der zweiten nach dem Umblättern entdecken wir dann das Bild als Ganzes. Das ist sehr effektvoll, da man nicht gleich erkennt, um welches Werk es sich handelt, wo sich das Detail befindet. Für mich jedes Mal ein großes Aha-Erlebnis.

 

Als Detailausschnitt sehen wir eine behandschuhte Hand, die einen Papagei streichelt. Das Besondere dabei ist das magische Weiß der Handschuhe, deren Fingerkuppen zurückgestreift sind, damit die Trägerin direkten Kontakt zum Köpfchen des Vogels hat. Eine sonderbare, bei Frauen im 18. Jahrhundert oft wiederkehrende Mode war es, so blass wie möglich zu sein. Die Popsängerin Madonna schreibt über sich: Sogar als Kind hatte ich die Selbstdisziplin, mich nicht in die Sonne zu setzen, kein Fleisch zu essen, da Vegetarier eine blassere Gesichtshaut behalten. Mit einem Augenzwinkern spielt der Star auf die Zeit an, in der Frauen dem Schönheitsideal folgend ihre Haut so pflegten, dass sie möglichst weiß blieb, sich einen Hauch Rot auf die Wangen setzten, um jung auszusehen. Als Kontrast fügten sie sich ein schwarzes Muttermal hinzu. Auch das kennen wir von Madonna.

Dann blättern wir um und auf der folgenden Doppelseite sehen wir dann das Porträt der Elisabeth Tallyard aus dem 17. Jahrhundert, das eine junge, reiche Frau im heiratsfähigem Alter zeigt. Die Orange in ihrer Hand steht für Fruchtbarkeit, der Papagei verleiht ihr Prestige. Alles atmet die Atmosphäre von Reichtum. Sie trägt diese Handschuhe, wahrscheinlich aus dem feinen Leder einer jungen Ziege gefertigt, nur an einer Hand. Auch darüber erfahren wir etwas. In Beschreibungen von Frauen dieser Zeit wird oft die Schönheit der Hände erwähnt. Weiße Hände, das Schönheitsideal einer jungen Frau.

Erfrischend und inspirierend sind diese 42 Geschichten der niederländischen Kunsthistorikerin und Kulturjournalistin Wieteke van Zeil, die den Blick auf vermeintliche Nebensächlichkeiten in der Malerei führt. Sie ermuntert zu einer Kunstbetrachtung voll Vergnügen und Leichtigkeit. Ein Lese- und Augengenuss.«

 

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Kategorie: Schlagwort:

Barbara Ter-Nedden

Barbara Ter-Nedden hat ihre Liebe zu den Büchern schon frühzeitig entdeckt. Während ihres Germanistik- und Romanistikstudiums wurde diese Vorliebe zur Leidenschaft.

Zusätzliche Information

Titel

Sieh hin!

Autor

Wieteke van Zeil

ISBN

978-3-86502-470-1

Bibliographische Angaben

Broschur, 224 S., E. A. Seemann

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