Zusätzliche Information
Titel | Alt sind nur die anderen |
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Autor | Lily Brett |
ISBN | 978-3-518-42946-4 |
Bibliographische Angaben | Hardcover, 81 S., Suhrkamp Verlag |
15.00 €
»Die Autorin Lily Brett gilt es zu entdecken. Ihre Romane sind keine „Kassenschlager“, wer aber einmal etwas von ihr gelesen hat, wird ihr Fan und freut sich jedes Mal, über eine neue Veröffentlichung der inzwischen über Siebzigjährigen: wie dieses schmale Bändchen mit dem Titel „Alt sind nur die anderen“. Doch sollte man wissen, dass sie in einem Lager für Displaced Persons in Deutschland geboren wurde. Ihre Eltern waren jüdische Holcoust-Überlebende. 1948 emigrierte die kleine Familie nach Australien und Lily Brett wuchs in Melbourne auf. Mit 19 Jahren beginnt sie für ein Rockmagazin zu schreiben. Ihr letzter Roman erzählt davon und um es gleich vorneweg zu sagen, alles, was sie schreibt ist autobiographisch geprägt. In „Lola Bensky“, erzählt sie über ihre erste Berufstätigkeit und wie sie in Europa die großen Rockstars wie Mick Jagger, Cher, The Who etc. interviewt. Später reist sie in die Vereinigten Staaten, um zu bleiben und ihren zweiten Mann, den Maler David Rankin zu heiraten. Sie lebt auch heute noch in New York und wer wissen möchte, wie sie lebt, der lese „Immer noch New York“, eine wunderbare Beschreibung dieser Stadt oder „Einfach so“ ein Einblick in den Künstlerhaushalt mit zwei Kindern. Besonders berührend ist auch „Chuzpe“, in dem sie über ihren Vater erzählt. Der 87-jährige Edek zieht von Melbourne zu seiner Tochter Ruth nach New York. Als Edek ein Verhältnis mit der 18 Jahre jüngeren Polin Zofia beginnt und mit ihr und der gemeinsamen Freundin Walentyna in einer Seitenstraße der Lower East Side ein auf polnische Klöpse spezialisiertes Restaurant eröffnet, bringt er Ruth zur Verzweiflung.
Auch heute noch hat Lily Brett etwas zu erzählen auch, wenn es nur ein kleines Bändchen ist, in dem sie über das Problem des Alters, im speziellen ihres Alters erzählt. Sie tut es in Kolumnen: frisch, lakonisch und ohne Bitterkeit. „Das Alter ist kein Krieg, es ist ein Massaker“ lautet ein häufig zitierter Satz des amerikanischen Schriftstellers Philip Roth. Lily Brett antwortet auf die düstere Aussage ihres berühmten Kollegen mit weiblicher Klugheit, die der verzweifelten Tragik etwas Optimistisches entgegensetz. Das Alter, so wie die amerikanisch-jüdische Autorin es beschreibt, ist keineswegs nur eine Sammlung von Einbußen. Es ist eine Mischung aus vielem. Aus traurigen Abschiedsmomenten und hochkomischen Überraschungen.«
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Titel | Alt sind nur die anderen |
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Autor | Lily Brett |
ISBN | 978-3-518-42946-4 |
Bibliographische Angaben | Hardcover, 81 S., Suhrkamp Verlag |
Eva B. –
Liebe Frau Ter-Nedden, was für ein Zufall: Gerade habe ich Lily Bretts Buch „Einfach so“ entdeckt und lese es gleichzeitig lachend und weinend. Wie die Autorin das Leid und die Traumata ihrer Eltern im Holocaust verknüpft mit dem chaotischen und neurotischen Leben der New Yorker und ihrer Beziehung zu ihrem Vater, ihren Freundinnen und den reich gewordenen Juden, mit denen sie bekannt wird, ist unnachahmlich berührend und humorvoll geschildert. Man kann gar nicht genug davon kriegen! Ihr Stil erinnert mich auch an Zadie Smith, eine britische Autorin, die ähnlich selbstironisch und reflektiert ihre Erfahrungen verarbeitet.
Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg bzw. gutes Durchhalten!
Ihre Eva B.