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Der letzte Satz von Robert Seethaler

19.00 

»Im neuen Roman von Robert Seethaler „Der letzte Satz“, geht es um Gustav Mahler. Es handelt sich jedoch keinesfalls um eine Romanbiographie, sondern um den Bewusstseinsstrom der schillerndsten Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts in seinen letzten Lebenstagen. Seethaler führt uns eine Art inneren Monolog auf der letzten Überfahrt Mahlers von Amerika nach Europa vor: Seine Ehe mit Alma Mahler spielt in den Gedankenströmen neben dem überirdischen Anspruch an sich selbst und das Komponieren eine entscheidende Rolle. Auch hier trifft man wie gewohnt auf die präzise Sprache und Knappheit, die Seethalers Romane auszeichnet.

 

Es ist das Jahr 1911 und der Künstler steht kurz vor seinem Herztod mit nur 50 Jahren. Zu seiner Zeit ein bewunderter Komponist, aber noch mehr ein gefeierter Dirigent, war Mahler zehn Jahre lang musikalischer Direktor der Wiener Hofoper, bevor er bei der Metropolitan Opera, dann bei den New Yorker Philharmonikern arbeitete. Er sitzt auf Deck eines Übersee-Dampfers, kämpft mit Schüttelfrost und Fieberwellen und lässt im wehmütigem Schmerz sein Leben Revue passieren: Opernbetrieb, Antisemitismus, Alma, seine schöne und allseits begehrte Ehefrau, die er 1902 heiratete. Er denkt an ihre gemeinsame Tochter Anna; an die mit 4 Jahren verstorbene Tochter Maria, die ihm so nahe war und an die Eifersucht auf Walter Gropius. Und so ist es sicher nicht vermessen, bei diesem elegischen Roman an den Schlusssatz von Mahlers 9. Symphonie zu denken.Was ist das besondere an dem Autor Seethaler, von dem wir wissen, dass jedes Buch ein Garant für Erfolg ist? Seine Romane „Ein ganzes Leben“, „Das Feld“ und nun „Der letzte Satz“ sind Beispiele wie die Literatur über den Tod triumphieren kann.

 

Vor diesem Hintergrund ist es interessant „Das Feld“ noch einmal in Erinnerung zu rufen. Jenes Feld ist der fiktive Friedhof einer kleinen Stadt, dessen Begrabene ihre Lebensgeschichte erzählen. So entsteht ein Porträt ihrer Stadt und eine vielstimmige Gesamtschau auf das Leben. Betrachten wir hierzu einen Klassiker der amerikanischen Literatur, Edgar Lee Masters, der vor 100 Jahren den verstorbenen Bewohnern eines ebenfalls fiktiven Städtchens Spoon River eine lyrische Stimme verlieh. Der Doktor, der Sheriff, die ermordete Schwangere, die selbstkritische Stiefmutter – sie alle hätten noch so viel zu erzählen gehabt, mussten aber abtreten von der Bühne des Lebens. Angeregt von antiken Grabinschriften, begann Edgar Lee Masters 1914 in St. Louis, fiktive, aber von Menschen seiner Heimat im Mittleren Westen inspirierte Epitaphe in einer Zeitschrift zu veröffentlichen. Wenig später wurden sie als Buch zur „Spoon River Anthology“ gesammelt, deren Einfluss auf die amerikanische Kultur nicht zu unterschätzen ist. Sie ist gerade in einer neuen zweisprachigen Übersetzung bei Jung Jung erschienen. Edgar Lee Masters wird übrigens in einem Atemzug mit den amerikanischen Lyrikern Carl Sandberg und Walt Whitman genannt und es lohnt sich dieses Werk zu entdecken, auf das Robert Seethaler sicherlich zurückgriff. Wer diese lebendigen Totengedichte liest, könnte auf die Idee kommen, in später Zukunft mit berühmten Geistern im Jenseits parlieren zu dürfen. Und eines ist klar, Seethalers Stimmen aus dem Grab oder derjenigen, die kurz davor stehen ihnen Gesellschaft zu leisten, stimmen dann nicht mehr ganz so melancholisch.«

 

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Kategorie: Schlagwort:

Barbara Ter-Nedden

Barbara Ter-Nedden hat ihre Liebe zu den Büchern schon frühzeitig entdeckt. Während ihres Germanistik- und Romanistikstudiums wurde diese Vorliebe zur Leidenschaft.

Zusätzliche Information

Titel

Der letzte Satz

Autor

Robert Seethaler

ISBN

978-3-446-26788-6

Bibliographische Angaben

Hardcover, 128 S., hanser Verlag

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