»Als mir vor Jahren unser Verlagsvertreter von einem Krimiautor aus Erlangen erzählte, dessen Regionalkrimis "Kult" seien, habe ich aus Liebe zur Heimat angefangen, diese zu lesen. Inzwischen liebe ich diese Bücher um den kauzigen fränkischen Kommissar Friedo Behütuns, von denen es jetzt schon zehn Bände gibt. Der sehr sympathische Autor Tommie Goerz erhielt dafür 2022 den Crime-Cologne-Award für den besten deutschsprachigen Krimi.
Danach beschloss der heute 71-jährige Goerz damit aufzuhören, und schrieb mit "Im Tal" seinen ersten Roman: sehr berührend und definitiv ein Rückblick in seine fränkische Kindheit. Nun ist gerade sein zweiter Roman "Im Schnee" erschienen. Man könnte ihn als Provinzroman bezeichnen, aber es ist ein tiefgründiges Porträt des dörflichen Lebens im fiktiven Austhal im Fichtelgebirge. Im Mittelpunkt steht Max Malter, der während der Totenwache seines Freundes Georg Wenzel auf das frühere Dorfleben zurückblickt. Das Zusammenleben war einst von Vertrautheit geprägt.

Diese Momentaufnahme, die Tommie Goerz uns liefert, überzeugt durch feine Konstruktion, unaufgeregte Sprache und genaue Beobachtungen. Schicksal und Rituale werden beschrieben, aber erscheinen als Nebensache in dieser hermetischen Welt. Es zählt nur der Mensch. Wobei nicht einmal der Tod hier ein erschütterndes Ereignis ist. Er passiert einfach und wird hingenommen.
Ein stilles Buch, in dem fast nichts passiert und in dem der Autor seine Liebe zu den einfachen Menschen zeigt. Ein Glanzstück, wie ich finde.«

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