»„Hast du geglaubt, hast du gehofft, dass alles besser wird? Hast du geweint, hast du gefleht, weil alles anders ist? Hast du die Scherben nicht gesehen, auf denen du weiter gehst? Ja, ich weiß, es war
‘ne geile Zeit.“ Diese Zeilen aus dem Lied „Geile Zeit“ von Juli aus 2004 sind das Einstiegszitat und liefern zeitgleich den Buchtitel dieser „Autobiographie einer Generation“.

In „Geile Zeit“ wird die Generation der Millenials porträtiert, ihre Kindheit und Jugend in den 90ern und 2000ern, aber auch die Probleme und Konflikte, vor denen diese Generation aktuell steht. Der Autor Niclas Seydack, geboren Anfang der 90er und aufgewachsen in einer liebevollen Durchschnittsfamilie in irgendeinem norddeutschen Durchschnittsdorf, zum Studium weggezogen in irgendeine Universitätsstadt. Genau wie ich. Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, weshalb sich das Lesen für mich oft wie ein Blick ins eigene Tagebuch anfühlte.

Es geht um sentimentale Kindheitserinnerungen, um Pokémon, den Crazy Frog, ICQ, TV total, Ballerspiele und Cola-Korn auf dem Discoparkplatz, um glückliche Momente wie Lenas ESC-Sieg oder die Fußball-WMs, genau wie um Ereignisse, die die Welt erschütterten: 9/11, Amokläufe, Kriege. Seydack schreibt über ewige Praktika, die Wohnraumproblematik, eine fragwürdige Rentenpolitik, den Berufseinstieg während der Pandemie und das Dreißigwerden. Und in allem schwingt die Angst vor der Zukunft und das Bewusstsein darüber mit: Wir sind die erste Generation, der es nicht mehr besser gehen wird, als denen vor uns.

„Geile Zeit“ ist das Abbild einer – meiner – Generation, eine Zeitreise für alle Dabeigewesenen und alle Anderen, die wissen wollen, wieso die Millenials so sind, wie sie sind.«

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